Es sieht auf den ersten Blick chaotisch aus am Morgen.
Am Strand vor dem Campingplatz.
Boote werden mit einem Baufahrzeug mit Kupplung an der Gabel mit einem Slipwagen ins Wasser gelassen.
Die Organisation scheint verworren … alle warten … alle gucken … dann gehen 5-6 Männer in Ölzeug auf das eine Boot dann ein paar auf das andere.
Die Männer haben Angeltouren gebucht.
Sie sind halbe oder ganze Tage draussen, angeln im Ocean oder in einer der tausend Buchten.
Mittags das ganze rückwärts …
... Abends trudeln auch noch ein paar ein.
Irgendwie sieht das aus als funktioniere das ohne Organisation …
… aber die Strukturen sind nicht wirklich versteckt.
Man muss nur zum richtigen Zeitpunkt im Aufenthaltsraum sein.
Der Besitzer des Campingplatzes sammelt seine Bootsführer kurz um sich.
Er gibt die Richtlinien durch.
Ab 1000 Galonen Brennstoff bekommen sie einen Rabatt pro Tag … die lange Tour solle nicht mehr als 300 Gallonen brauchen, die kurze nicht mehr als 200. So bekommen sie mit 4 Booten zwei lange und zwei kurze Touren hin pro Tag. Dazu präsentiert er ihnen einen Messstab, der in den Tank gesteckt wird, um den Benzinstand zu messen. Offenbar haben die Boote keine oder eine unzuverlässige Anzeige über den Treibstoffstand. Die Anweisung ist, wenn das Limit überschritten ist, nicht weiter raus zu fahren, sondern vor Ort zu bleiben … ob da Fische sind oder nicht. Das Briefing geht keine 2 Minuten .. alle nicken „O.K.“ „O.K.“ „O.K.“ … dann gehen sie auseinander.
… und das sind nur die Unternehmungen von diesem Campingplatz!
Abends so um 17:00 … 18:00 kommen 20 - 30 Boote zurück.
In Seward hocken noch einige Agenturen, die Walewatching, Hochseeangeln oder was auch immer anbieten.
Angeln in Alaska ist wohl kein Abenteuer mehr … sondern ein Rechenexempel.
Alles was Du tust … ist vorausberechnet … getimed, validiert, ein Mittelwert festgelegt damit der Unternehmer seinen Rabatt kriegt.
Die Angler ziehen die Fische aus dem Wasser, die Unternehmer die Touristen an Land.
Die Fische ziehen dabei übrigens den Kürzeren.
Jeder gutgewachste Kapitalist, guckt mich nun mit grossen Augen an und gibt mir zu verstehen, dass dies eben die Welt sei in der wir alle leben … ich eben auch … die ich benutze wie alle anderen … auf Teufel komm raus …
… und ich fürchte er wird kommen.
Kann ja alles sein … is ja alles richtig … das heisst aber nicht, dass es mir gefällt.
… und „nein!“ eine lebbare Alternative hab ich nicht!
… zur Zeit!
Die richtigen Fischer, also nich die, die Touristen angeln, sondern Fisch fangen, meine ich übrigens nicht.
Die fahren bis der Tank leer ist, haben mal Glück und verdienen ihr Benzingeld und ein paar Dollar dazu oder sie haben Pech und zahlen drauf ...
Touristen sind eben eine leichtere Beute als Fische.
Alaska ist Geschäft ...
... was sagte noch die chinesische Coiffeuse in Seattle,
als ich ihr ein Kompliment über ihre schönen Augen machte ??
"Yeeeha !! ... good for business!"
Alaska ist Geschäft ...
... was sagte noch die chinesische Coiffeuse in Seattle,
als ich ihr ein Kompliment über ihre schönen Augen machte ??
"Yeeeha !! ... good for business!"
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