Samstag, 24. Februar 2018

Cleaning




Wenn ich meine Wohnung aufräumen muss, ist mir jede Ablenkung recht.
Meine Ablenkung heute: Japanisch lernen und Mark Twain.



1891 reiste er nach Europa, wohnte eine Weile in Berlin, dort gefiel es ihm offenbar, er nannte die Stadt: 
"Leuchtendes Zentrum der Intelligenz, eine wunderbare Stadt".
Seine beiden Töchter studierten später in Berlin.
Mit der Sprache kam er aber offensichtlich nicht so zu Schlag:


"Die deutsche Sprache sollte sanft und ehrfurchtsvoll zu den toten Sprachen abgelegt werden, denn nur die Toten haben genügend Zeit, um sie zu lernen." 
Mark Twain


Das mit mir und dem Japanisch, das braucht wohl auch `ne Menge Zeit ?! 
Aber ich fühl mich jetzt in guter 
Gesellschaft mit meiner diesbezüglichen Verzweiflung.
Arigato Twain-San!


Nun letztlich hab ich dann doch geputzt. 
Na, jedenfalls mal die Küche.
Es ist abgewaschen und aufgeräumt.

"Putzen" heisst auf japanisch übrigens nicht "Pu-Zen" sondern ...

... aber dem bin ich noch auf der Spur ... 











Luzern 24. Februar 2018



NACHTRAG
Friedrichshafen, 5. März 2018
Nach meinen bisherigen Spurensuche ist
sōji 
das richtige Wort


Samstag, 17. Februar 2018

Shopping



In der MIGROS ...
(für NichtSchweizer, die MIGROS [ˈmiɡro] ist der grösste Grossverteiler in der Schweiz. 

… also in der Migros, am Samstagmorgen vor Ostern, vor mir am Stand mit den abgepackten Fleisch- und Wurstwaren ein Schweizer Ehepaar. Beide nebeneinander und der Einkaufswagen auch noch. Etwa 4 Meter der Verkaufslänge sind blockiert. Beide streiten sich, was sie kaufen sollten.
Ich warte eine Weile geduldig, dann räuspere ich mich vernehmlich. 
Sie dreht sich rum, ohne mit Reden aufzuhören, guckt wieder weg, quasselt weiter. 

Ich werde milde säuerlich und frage ob ich mal an den Stand darf. 
Beide hören auf zu reden, plappern ihr „Exküsé“  ...

(„Exküsé“ ... Betonung auf dem letzten "e"... ist die Standardformulierung und lehnt sich wohl an das französische „excuse“ = "Entschuldigung" an, damit ist aber in der Schweiz beileibe keine Entschuldigung gemeint, sondern es ist eigentlich, je nach Tonlage, etwas zwischen Anzicken und getarntem Frontalangriff)
 
... und schauen mich an, als habe ich mitten im Laden auf den Boden uriniert.
Sie rücken etwas zusammen, den Wagen weiter längsseits neben sich. 

Ich komme immer noch nicht an die Auslagen. „…könnten Sie vielleicht ihren Wagen woanders hinstellen?“
Während mich vier Augen ermorden, bequemt Madame sich, den Wagen an sich zu ziehen, verbleibender Platz für die beiden ist tatsächlich von 4 Meter auf 3 Meter geschrumpft.

Ich werde richtig sauer … hab aber keinen Bock auf Stress mit Familie Büntzli.*
Also gehe ich mal die Milch holen, checke mal den Frischkäsetresen ab und werfe ab und zu einen Blick Richtung Fleischstand. 
Die beiden haben je eine Packung in der Hand und interessieren sich für ihre Umgebung etwa so viel wie eine Katze für Blattspinat.
Hinter Ihnen bildet sich eine Traube von Kunden, die auch Fleisch oder Wurst wollen. Alle räuspern sich in regelmässigen Abständen. 

Ein Schweizer fasst sich ein Herz und sagt: 
„Eigentlich ist bei uns allen Ostern.“
Endlich scheinen die beiden zu kapieren, sie sondern zusammen etwa 9 Exküsés ab und trollen sich … ohne Fleisch!

Später … 
... der Teufel scheisst immer auf den grössten Haufen... 
stehen sie hinter mir an der Kasse.

Kaum habe ich mein Zeug auf dem Fließband, beginnen sie hastig ihren Kram auf die 10 cm bis zum Bandende zu stapeln. Jedesmal wenn das es ein paar Zentimeter vorwärts geht, werden diese sofort okkupiert.
Vor mir ist noch ein Kunde am Einpacken und bezahlen. Was aber die Frau hinter mir nicht dran hindert, mir den Einkaufswagen in die Kniekehlen zu schieben.

Diesmal halte ich mich nicht zurück, sehr laut sage ich ihr, sie solle einen Schritt zurück gehen und warten bis sie dran sei. Sie hätten es schon „pressant“ entgegnet sie und „Exküse“ fügt sie hastig hinzu. 
Ich entziehe ihr meine Aufmerksamkeit, höre aber noch wie ihr Mann ihr zuraunt „d` hure Dütsche do“ 
(= Die scheiss Deutschen hier)

Zumindest auf den ersten Blick gibts rund um den Globus jede Menge liebenswerte Menschen. 
Der Prozentsatz der Arschlöcher liegt nach meiner Erfahrung so um die 5%.

Wenn Du eine höhere Arschlochdichte brauchst, dann stell Dich in der Migros an der Kasse an.
Am Besten am Samstag vor Ostern!

Bünzli ist einerseits ein Schweizer Familienname, anderseits im Schweizerdeutschen eine abwertende Bezeichnung für eine geistig unbewegliche, kleinkariert denkende und ausgeprägt gesellschaftskonforme Person, mithin ein Synonym für Spiessbürger. (Wikipedia)
Ich bezeichne diese Leute gern als "Wixköppe" in Anlehnung an das Buch von Giulio Cesare Giacobbe



















Geschrieben mit medizinischem Whiskey im Blut in irgendeiner Kneipe in Basel am 20. April 2017

Sonntag, 4. Februar 2018

Drinking

... more importante is the color ...
For the eternal discussion, how much whiskey into the glass?
Not giving a damn, two-finger wide ... no matter which kind of whisky glas.

Oh ya ... I notice with "e" or without "e"