Mittwoch, 4. Juli 2018

Surprising



Albert Einstein meinte, es sei wichtiger das Problem zu erkennen, als die die Lösung. 
Denn die genaue Erkenntnis über das Problem führe sowieso zur Lösung
Der Lösungsorientierte Ansatz hingegen sagt genau das Gegenteil: 
Man muss nicht alle Details eines Problems kennen, um eine Lösung zu finden.

Weder ist der Lösungsorientierte Ansatz falsch, noch war Herr Einstein, ganz offensichtlich ...!!  ein Blödmann.
Was also ist da passiert?

Wie immer so, möchte ich die Geschichte von einer anderen Seite aufrollen:

Welcher Teufel mich auch immer geritten haben mag, ich bin noch mal nach Homer gefahren.
Einerseits, wohl weil ich noch mal die Vermieter des B&B treffen wollte, mit denen ich Ärger hatte.
Ich mag nicht mehr irgendwo Scherben hinerlassen.
Andererseits sagte man mir, dass Homer schön sei und ich hatte ja fast nichts davon gesehen ...
... nur die Fahrt zum B&B und zum Airport.

Vorneweg mal: Homer ist schön …!
… nicht dieses europäisch süsse Innenstadt-Schön … dafür ist es denn doch zu sehr Alaska.
Der Strand von Homer ist schön … etwas Ähnliches gibt es wohl kein 2. Mal auf diesem grün-blauen Planeten … Sonnenbaden am Pacific vor dem Anblick eines waschechten Gletschers … 

… ich denke an „Slartibartfass“ … den Planetenbauer aus „Per Anhalter durch die Galaxis“ der so stolz war auf seine norwegischen Fjorde ... 
... hier in Homer … der Zenit seiner Baukunst … insgeheim denke ich … dies Meisterwerk kann vielleicht nur von ihm sein.

Was ich aber fand ist … wie immer … ein wunderbares Café und etwas …
... etwas so Unglaubliches … so traumschön wie die Berge und der Nordpacific und der Himmel über alle dem …
… ich fand … nicht weit vom Café ein altes Haus … ein Märchenschloss … vollgestopft mit dem, was unserer inneren Welt einen Himmel geben kann … mit Büchern.

In diesem Haus kann man irgendein Buch nehmen und es nimmt Dich mit sich …
... in seine Welt in seine Dimension in seine Gedanken … alle (nein, nicht alle … es gibt auch Scheissbücher!) … fast alle sind schlüssig, gehen von tausenden von Leben mit je tausenden von Erfahrungen aus … alle widersprechen sich … aber alle (nein, nicht alle … es gibt auch Scheissbücher!) fast alle wollen das Eine … 
diese märchenhafte Welt in der wir leben … irgendwie erklären … oder doch mindestens uns dem Märchen ein Stück näher bringen.

So ist der scheinbare Widerspruch zwischen Einstein und dem Lösungsorientierten Ansatz überhaupt nicht mehr unauflösbar.
Nicht der Weg zur Lösung ist der Drehpunkt, sondern die Geisteshaltung, die wir einnehmen, wenn wir nach einer Lösung suchen, ist das Geheimnis.
Weder Einstein noch der Lösungsorientierte Ansatz verbohren sich im Problem … beide suchen eine Erklärung … wie is doch letztlich total egal.


Wer meine Geschichten liest, ab und zu, oder ständig, der weiss, dass ich manchmal, vor allem unter Einfluss des Schlafmittels „Recta cupam Borboniorum“ doch zu Absonderlichkeiten neige.
Aber grade diesen regelmässigen Lesern gegenüber fühle ich mich mehr als verpflichtet, wenigstens dies eine Mal, den fotographischen Beweis für mein Geschreibsel  anzutreten.
So folgen also ein paar Bilder ...


Zuerst aber ...
... die Bilder von dem Café in dem ich meine Zeit in Homer verbrachte ... hier am Abend als es schon geschlossen ist ... beschienen von der Mitternachtssonne ...
"Wild Honey Café" ... hier gibts wunderbaren "Cafe Americano"

... guter Ort ... nicht so weit vom Strand


Dann der andere Ort den ich mochte ... der Strand ...

... tatsächlich sowas wie Strandleben ...

... die Autos müssen natürlich mit an den Strand ... am rechten Bildrand ... der Gletscher.


Letztlich das ... leider geschlossene "Mermaid Café" und der ... am 2. Tag zum Glück geöffnete ... Buchladen.
Haltet Euch gut fest ...
... wie nennt man das, wenn einen was auf die gute Art verfolgt?
Die Mermaid ...  so immer in meiner Nähe!
"The Mermaid" Café and Bookshop ... etwa 100m oberhalb "Wild Honey Café"
... ich mag das Haus!!!

... schaut mal genau hin ... was da im Obergeschoss hinter dem Fenster sich türmt ...



... über dem Eingang zum Café ... das übrigens in der Zeit, als ich dort war leider nicht geöffnet hatte ...
... also über dem Eingang ... wie sollte es anders sein ... eine Mermaid



Im Buchladen tat sich dann ein anderer Himmel auf:








... das hätte ich gern genommen ... war aber zu gross und zu schwer!

Viele der Fotos oben scheinen auf den ersten Blick gleich … aber wer genau hinschaut, bemerkt, dass es JEDESMAL eine andere Perspektive ist.

Währe die Gewichtsbeschränkung für Fluggepäck nicht, hätte ich wohl nicht mehr aufhören können Bücher zu kaufen.
Aber so blieb es bei diesem ...
... ein kleines Bändchen, dass ich sofort in mein Herz geschlossen habe.

Fiel mir schwer zu gehen von Homer!
... das schöne an meiner Art zu Reisen, ist jedoch auch das Loslassen. Orte zu finden oder auch Menschen die mich berühren ... und wieder zu gehen ... denn ein Teil der Schönheit besteht aus ihrer Vergänglichkeit.

So ging ich von Homer zurück nach Anchorage, verbrachte die Nacht im guten alten "Sockeye Inn" ... begann am Morgen den letzten geplanten Ausflug,  ging nochmal in die Berge ... fuhr über die "Willow - Fishhook - Road", wieder mal eine Piste, bis auf über 1100m hoch zu einer alten Mine und dann zurück Richtung Anchorage ... 
... denn meine Tage in Alaska sind gezählt ... 
... kam aber nur bis Eagle River, war plötzlich furchtbar müde ...

... so bin ich hier in einem Kettenhotel gelandet, ein Massenprodukt, von dem ich nichts erwartete. 
ABER !! … hinterm Tresen eine Nette … mit ihrer 10jährigen Tochter … wir mochten uns gleich … assen zusammen im Foyer zu Abend und später kam ein sehr alter Mann und spielte für uns Country&Western … aber auf die gute Art … handmade … ohne amerikanischen Pathos ... simply good music.

An manchen Tagen bekommt man jede Menge Geschenke … 

... Danke!

geschrieben und gepostet im "Microtel" in Eagle River AK um 3:07h in der Nacht.
Es ist warm geworden die letzten 3 Tage ... ich kann oft nicht schlafen ... in diesen hellen Nächten ... sitze im Foyer des Hotels, die Türen alle offen ... es ist still draußen ... ein frischer Nachtwind fegt herein.



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