Mittwoch, 30. Mai 2018

Exploring

Mr. Meriwether Lewis and Mr. Wiliam Clark

Ich starte nie eine Reise Richtung Osten.
So fuhr ich 2013 westwärts von New York nach Santa Fe und 2016 in die selbe Richtung von Sydney nach Perth.

Ich vermute, dass die europäische Haltung sich da seit den populären Seefahrern des 15. u.16. Jh kaum geändert hat. Damals wie heute, der Weg nach Osten versperrt oder zu gefährlich, blieb Ihnen nur der Weg andersherum um die Erde. 
Was aber, auf Anhieb nicht so klappte. 

Die Geschichten von Entdeckungen und Eroberungen, die uns tradiert werden, weisen in diese Himmelsrichtung. Überlagert davon werden die Reisen nach Osten, von Marco Polo im 13. Jh., teils über Land und von Vasco Da Gama im 15. Jh., auf dem Seeweg, wohlgemerkt, nur 6 Jahre nach Columbus. Er schaffte das in süd-östlicher Richtung, was Columbus westwärts nicht schaffte, einen (See-) Weg nach Indien zu finden.

Soweit mal Geschichte und traditionelle europäische Geschichtsvermittlung …
…Rupert Sheldrake fällt mir noch ein … mit seinen morphologischen Feldern ... aber dazu ein Andermal.

Was auch immer …
… mein Drang nach Westen ist unverkennbar.
Niemals käme ich auf die Idee andersherum zu reisen.

Das Spezielle an einer Kugel ist allerdings, dass, wenn man lange genug in eine Richtung reist, irgendwann an einem Punkt, der vorher in der genau anderen Richtung lag, ankommen wird …
… dies ist aber nicht der Gedanke den ich heute weiter spinne …

… sondern heute gehts um zwei toughe* Jungs, die sich nicht um Tradierung scherten oder sich gar durch morphologische Felder kämpften, sondern, in Europa bis heute weitgehend unbekannt, das was heute USA ist, als erste Weisse** durchquerten.

Mir sind die beiden das erste Mal 2013 in St. Louis begegnet, auf einem Campingplatz, auf dem eine Tafel aufgestellt war mit dem Hinweis auf einen Herrn Meriwether Lewis, der von dort, soweit ich mich erinnere, aufbrach um eine Expedition zu leiten, die durch den Kontinent führen sollte.

Was mich damals aufmerksam machte, war das Zitat von Clark, seinem Kumpel, als die Reise quer durch den Kontinent erfolgreich beendet war und er den Pacific erblickte: 
„Ocian in view. O! The Joy“

Vor mir lagen zu jener Zeit noch einige tausend Kilometer durch ein für mich unbekanntes Land und ich freute mich wie blöde auf den Pacific, den ich noch nie vorher gesehen hatte.

So fühlte ich mich verbunden mit den beiden und ihrer Mannschaft.
Wir taten ein wenig, das Gleiche … der Unterschied war, sie gingen damals zu Fuss oder ritten, während ich meistens bequem im Auto fuhr … die Strecken, die ich gelaufen oder geritten bin, in 2013, währen für sie wohl bestenfalls ein 2-Tages-Marsch gewesen.
Ausserdem hatten sie für die ganze Tour, die über 2 Jahre dauerte (Mai 1804 bis Sept. 1806) insgesamt nur $ 2500 zur Verfügung.
Meine Reise wurde da doch deutlich teurer.

Immer wieder begegneten mir die beiden, am Yellowstone River, am Clearwater River und zuletzt und das ist absolut unglaublich ... finde ich ja selber ... endete meine Reise,  durch den Kontinent, total zufällig, nur etwa nur 4.4 Meilen (= ca. 7 Km) von der von Lewis und Clark am Strand des Pazifischen Ozeans.
Während sie in der Nähe des heutigen Fort Clatsop auf das Meer trafen, fuhr ich auf den Campingplatz nach Warrenton … knapp nördlich davon.
Zum Vergrössern ins Bild klicken
Ich bin jetzt etwa da wo "Nez Perce" steht.
… und bei all den erfundenen, unter Alkoholeinfluss geschriebenen oder doch hin und wieder, sagen wir … postfaktischen Erzählungen, Geschichten und Märchen, die ich so verzapfe, schwöre ich, dass das der purer Zufall war und die ganze und reine Wahrheit ist !
… so wahr ich hier in meinem Schaukelstuhl oberhalb des Clearwater Rivers sitze, auf den Fluss hinunterschaue, dem die beiden Jungs damals Richtung Westen zum Ocean folgten.
Wer genau guckt, sieht rechts neben knapp der halben Länge des Flaschenhalses, da wo die rote Manschette ansetzt, den Clearwater River zw. d. Bäumen

Dazu esse ich selbstgemachten Tomaten-Zwiebel-Feta-Apfelsalat ... ich fürchte die Zwiebeln werden sich in der Nacht furchtbar rächen dafür, dass ich sie gefressen habe ... Zwiebeln sind allgemein als eher rachsüchtig bekannt ... / ... dazu einen etwas seltsamen Roten, der, je nach dem wie weit ich die Flasche leere, eigene Rachegelüste entwickeln wird.

However ...
Guten Morgen / Good Night
Habt einen schönen Tag
Sleep well



* toughe = zäh, oder hier besser hartnäckig mit einem „e“ am Ende … wegen Plural und eingedeutscht ... in English: "tough guys"

** Die Formulierung finde ich … blöde! … ist aber wohl richtig.
   Denn Europäer waren sie nicht mehr ... und die First Nations waren diese Route,     vielleicht 
   nie im Ganzen, aber jedenfalls schon gegangen.


geschrieben im Café in Kooskia und im Reflections Inn am 29. Mai 2018 zw. 12:00 und 19:00

2 Kommentare:

  1. Fragt der Aff die Äffin,
    Kaffee oder Käffin?
    Sagt die Äffin selbstbewusst:
    Kafi liebster Aff das muss!
    M.

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  2. Folgende Zeilen
    setze ich auf Wunsch
    von "M" ein. Danke dafür!
    Foftain
    ... // ...
    Rachsüchtige Zwiebeln ...
    Rachsüchtige Zwiebeln,
    womit hab ich‘s verdient, kann gar nicht recht schlafen im Gedärm es so zieht!
    Kann gar nicht dran greifen, wälze mich hin und her
    was mich lautstark verlässt, quält die Nase so sehr.
    Hab euch lieb im Frühjahr, ein Erdbeet bereitet, gesteckt mit den Fingern, durchs Jahr treu begleitet.
    Hielt mit dichten Netzen, euch die Fliegen vom Grün, das Hacken und Gießen, war Teil meiner Mühen.
    Im Herbst brav gewartet, bis das Laub färbt auf gelb, euch geflochten zu Zöpfen, damit gar keine fällt...
    So als Lohn dachte ich,
    brate ich euch zum Fleisch,
    schon beim Schneiden, ihr Biester, liefen Tränen mir reich- ...
    ... -lich die Wangen herab,
    fielen auf‘s Schneidebrett,
    und so war es beleidigt,
    riecht auch jetzt noch nicht nett.
    So, wer mag jetzt Zwiebeln? Ihr rachsüchtig Gewächse, heut werd ich euch rösten und würzen zum ächzen!
    M. (31.05.2018)

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