Dienstag, 31. Juli 2018

Mailing

Jez wird's aber echt japanisch bei mir !!
Ich hab versucht einen Artikel zu schreiben ...
Aber irgendwie hab ich ja auch Ferien!
Was soll ich alles doppelt und dreifach schreiben?
... dann noch per WhatsApp und Facebook ?!
Nö ... jez echt mal nich!!

Hier ganz kurz eine (überarbeitete) Mail ...
... anstelle eines Artikels ...
... verdammt ich muss jetzt einfach mal schlafen!


MAIL AN EINEN FREUND

Konnichiwa ....... San

Freut mich, magste mein Käse noch immer lesen!

Aber Gerd Schröder mach ich nur allein nach!
Ev. Kritik daran könnte nicht vertragen ... is auch mehr `n privates Hobby für schlaflose Nächte.

Bin nun heute das 1. Mal seit Australien wieder im Linksverkehr rumgekurvt ... 50 Km nach Norden auf Okinawa.
Oft verfahren ... trotz GPS ... aber das kann eben FAST nur japanisch!
Aber die Verfahrerei ... trainiert die Fahrkünste  ... so bin ich dankbar und gut angekommen in Onna.

Jetzt (19:09h) todmüde ... 
... bin nicht allein zum Glück ... 
... ein gewisser Mr. Jim Beam ist auch hier einquartiert. 


Dann roll ich bald meinen Futon auf der Tatami Matte aus und träume von ... 
... na, wir werden sehen ... !!!

Sayonara ...


gemailt, editiert, gepostet am 31. July 2018 in Onna auf Okinawa

Samstag, 28. Juli 2018

Cooking I

DAS ist das Schlimmste, das mir heut passiert ist!
Sieht gar nicht übel aus ... oder?
Isses aber! G R A U E N H A F T !!
Schmeckt nach Bohnen mit Fisch und Irgendwas ...
... als habe der kettenrauchende Koch 3x drüber gehustet.
Aber so betrachtet ...
... wenn das das Schlimmste ist ... alles in Allem ... kein übler Tag!

Here we go:

Ich sag’s ja …
… irgendwie hab ich ne Nase dafür …

Das Hotel, das mir das Reisebüro ausgesucht hat, liegt ziemlich blöd an der Schnellstrasse vom Airport. 
Wegen der Intervallfasterei hatte ich seit 18 Stunden nix gegessen und so langsam wurde es Zeit. Aber rund um das Hotel nix ausser Touriwüste, ne Driving Range und natürlich ... wie immer so … das Rotlichtviertel.

Also der Nase nach, stand ich ungelogen nur 15 Min später vor einem kleinen unscheinbaren Restaurantchen. Niemand drin ... also keine Gäste ... alles ein wenig alt und ramponiert... aber in der Küche bewegte sich jemand.
„is open“ … sagte er, dann ging der Mann aber weg und ich sass allein da.
Kurz bevor ich mich entschieden hätte auch zu gehen, kam ein anderer Mann, scheinbar etwas mies gelaunt … hab ihm wohl die Pause versaut … er band sich eine Schürze um und deutete auf die Fotos der Menü an der Wand und auf die Bezahlmaschine *.
Ich suchte mir was aus … „Pork!“ sagte der Mann mit der Schürze. 
Ein Koch darf „Pork“ zu mir sagen und ich hab „Hai“ geantwortete.
Er ging ins Kühlhaus holte Gemüse und Fleisch, warf eins nach dem anderen in heisses Fett.
Nudeln in eine Schüssel, das gesottene Fleisch und Gemüse drauf und heisse Brühe drüber.
Fertig!
Ziemlich gut … das hab ich ihm auch gesagt … da hat er gelacht, sich offensichtlich echt gefreut  und was auf Japanisch gesagt und auf die Schemel gedeutet … was ich so auslege, dass er sich freut, wenn ich bald wieder dort sitze.




Also … meine erste Lektion über die lokale Küche bekam ich für 700 Yen einschliesslich dem Essen. 
Kein schlechter Anfang. 

Als nächstes brauchte ich ein  Café und einen Barbier.

Beide wie vom Dschinn herbeigezaubert an der übernächsten Ecke.
Fühl mich wie in des Pudels Kern!






Mein neustes Lieblingscafé (s. Fotos oben) hab ich schon … die Mädels sind noch etwas zu freundlich und devot … aber das kriegen wir schon hin ...

... jedenfalls fand ich dann noch einen Tauchshop … da sass eine Frau, die putzte die Taucherlampen und wollte auch anfangen mit dieser japanischen Superfreundlichkeit.
Ich hab ihr einfach die Hand hingestreckt … und meinen Namen gesagt … ihr Lachen schien ein wenig verlegen aber auch erleichtert. 
Nächste Woche kann ich mit denen Tauchen gehen.



... und als sei das Glück noch nicht vollkommen ...
... schräg gegenüber eine Tempelanlage!








By the way!
Bin heut von Tokio nach Naha Okinawa geflogen.
Japans Airlines haben auf meiner 10er-Skala mit 8 Pkt. im Moment den 1. Platz.
Freundlich - Schnell - Pünktlich ... und endlich mal Piloten die nich wegen jeder Luftmasche die Anschnalllämpchen einschalten und sich trauen, im Steigflug eine saftige Kurve zu fliegen während das Fahrwerk noch nicht ganz drin ist!

Mehr gibts nich zu erzählen heute … 
... ausser, dass ich morgen um 10:00h `n Coiffeurtermin hab!



... is doch ne ganze Menge gewesen ...
... für nur einen Tag ...
... denke ich!


Good night / Good luck / Guten Morgen / hab einen wunderbaren Tag


Draussen oder im Eingang steht ein Automat, mit Tasten, auf denen die Namen und/oder Nummern der Gerichte stehen, die auf den Speisekarten oder auf Wandtafeln abgebildet sind. Man wirft das angezeigte Geld ein, bekommt ein Kärtchen, das man dem Koch gibt.So geht Bestellung, Kochen und Servieren mit nur einer Person ... genial !

geschrieben und gepostet im "Beach Side Hotel" Naha 28.07. 2018 19:09h

Dienstag, 24. Juli 2018

Masking


Am Reisen mag ich die ständige Veränderung!
Kein Wunder … denn im Alltag ist das Leben ... mein Leben ... doch eher Routine.
Ein Glück … arbeite ich mit Menschen, die lassen Routine nicht zur Routine werden.

„Ich liebe es zu reisen, aber ich hasse es an zu kommen“ Albert Einstein

Auch wäre ich ein ganz mieser Sozialpädagoge, wenn ich nicht die Wechselwirkungen zwischen der Umwelt und mir mal im Auge behalten würde.

In Japan bin ich „disabled“ … behindert!
Ich kann nicht lesen
Ich kann nichts verstehen
Ich kann nichts mitteilen
Ich kann (noch nicht) U-Bahn fahren
Ich weiss manchmal nicht genau was ich grad im Restaurant bestellt hab
Ich kann nicht mitlachen
Ich kann keine Witze machen
na … und so weiter … is klar oder?

Was ich aber kann … ich kann improvisieren und lächeln und zeigen.
… und da die Japaner höfliche Menschen sind klappt das fast immer.

Gestern … weil ich mit der U-Bahn eben nicht zurecht komme ... musste ich mit dem Taxi zurück vom Japanischen Automobil Verein (JAF) ins Hotel nehmen.
Die Adresse&Name von meinem Hotel weiss ich, kann sie aber weder schreiben noch richtig aussprechen.
Der Taxifahrer kann meine Angaben zur Adresse in lateinischer Schrift nicht lesen.

Zwei alte Männer grinsen sich sehr höflich und sehr hilflos ein paar Sekunden lang an.
Dann … kommt mir eine Idee!
Ich nehm das iPhone, lade „Maps,“  geb den Namen vom Hotel ein und „Standort“
Päng/Bumm … setzt der Taxifahrer seine Lesebrille auf … 
Zwei alte Männer müssen lachen !

Als ich ihm 500 Yen Trinkgeld geben will weigert er sich sie an zu nehmen.
Keine Ahnung warum? Hab sie einfach liegen lassen in der Mittelkonsole.
Ein Affront ? … damit kommt er klar!

Ich verstehe eben nicht alles hier … muss ich auch nicht!

Die Nummer mit den Gesichtsmasken … verstand ich auch nicht!
Achtung ! … jetzt kommt die Veränderung:
… soll das doch mal jemand anderes, einer, der da weniger behindert ist als ich, erklären!


Sleep well / good night / good luck / good morning


Geschrieben und gepostet im "Centurion Hotel Ueno am 25. July 2018 um 6:26h


@dhering

In Japan brauch man zum Autofahren eine beglaubigte Übersetzung des Fahrausweises.

Also bin ich dann vom Hotel bis zum JAP * gelaufen 8.9 Km … als ich dann endlich da war haben sie mich noch weiter geschickt … 2 Km in eine Zweigstelle.

Gut 10 Km ...

... mein Weg ...

... durch Tokio

Dann …
  • Verständigungsprobleme 
  • schlechtes Englisch (für ein Mal nicht meins!)
  • Papierkrieg 
  • 3.000,- Yen bezahlen
  • Brav „arigato“ sagen und sich knapp verbeugen 
  • .. und … da war doch noch was … ?? …
    … ach ja!
  • 3 Stunden warten

O.K. ???!!
… in der Zeit mach ich mit Pages (Word) dem iPhone, Google Translation, ein paar Schulfilzstiften, einem Farbkopierer und `nem Laminiergerät den Schweizer Fahrausweis in Japanischen Schriftzeichen perfekt nach.

Egal … warte ich halt mal wieder … hab ja Zeit!

So hab ich mich in einen Park verdrückt in den Schatten … dort wo es kühler ist,
hab mich an einem Brunnen gewaschen und einen Shinto Schrein besucht.








Warten hat was, wenn man Zeit hat.

Irgendwas fällt mir immer ein ...

Heute dies:
Weil ich da so ne Angewohnheit hab, 
mich wo einzuschleichen und neugierig zu sein und abzuhängen, hab ich das jetzt zur Kunstform erhoben:
… ich nenne es ...

@dhering

… geht ganz einfach …

Du braucht/willst einen Platz zum Ausruhen, Warten, Gucken, Bloggen, ein Nickerchen machen, ein sauberes Klo, `ne Klimaanlage, Gesellschaft ... vielleicht sogar Knabberzeug?

Los gehts!
  • such Dir ein Hotel aus … nimm ruhig ein teureres, @dhering ist kostenlos
  • geh ins Foyer
  • setz Dich an einen Platz der Dir gefällt 
  • bleib sitzen 
  • entspanne Dich
  • mach was Du zu tun hast
  • oder plauder ein wenig mit den Gästen neben Dir
  • geh zwischendurch mal pinkeln
  • wenn es eine Bar gibt, hol Dir einen Drink
  • falls Dich jemand fragt ob Du Gast bist, sagst Du zum Beispiel:

„Noch nicht, ich warte noch auf meine Frau“ 
oder 
„Ab wann kann ich einchecken“
oder ähnliche Quatsch.

Man könnte auch offensiver vorgehen, indem man z.B. gleich beim Reinkommen den Portier anmotzt: 
„Wenn Frau Dr. Meier-Seifenheim anruft, lassen Sie mich das bitte umgehend wissen, ich sitze im Foyer“
… na das kann dauern … 
... bis die anruft … 
... vielleicht macht Frau Dr. ja grad `ne Herztransplantation ?!

Ne, jetzt mal im Ernst! …
… man kann da stundenlang sitzen.
Wenn man brav fragt, geben die einem manchmal sogar das Wifi Password ... 
... jedenfalls ...
... rausgeschmissen hat mich noch nie jemand.

Grad jetzt sitz ich im Foyer vom „Park Tower Hotel“ und warte bis dieser … (und nein!! … ich fluche jetzt nicht!!) … japanische Führerschein fertig ist. 

Neben mir sitzt eine japanische ältere Dame, die hier offensichtlich auch nix zu suchen hat, sie gabelt aus einer Tupperware Salat raus und als der Portier mal vorbeigeht geht, lässt sie die Dose geschickt in ihre Handtasche gleiten.

... nich so wahnsinnig gemütlich ...

... aber `ne fantastische Klimaanlage haben die hier!
Vielleicht hab ich das „@dhering“ auch nur entdeckt und nicht neu erfunden ... 

… is ja wurscht … 
… ich hol mal zwei Kafi 
… ein für die ältere Dame
… man muss ja schliesslich zusammenhalten!



* Das is der japanische TCS, jedenfalls riecht `s da genau so wie beim TCS in Luzern.




geschrieben am 24. July 2018 um 11:30 im „Park Tower Hotel“ Tokio
editiert und gepostet im "Centurion Hotel Ueno" gegen 15:00h am selben Tag


Montag, 23. Juli 2018

Skidding

Das Jetlac, 
wenn man nach Westen fliegt, 
fühlt sich einfach anderes an als das, 
wenn man nach Osten fliegt. 








Ich hab’s ja gesagt! … 

Richtung Osten reisen, bringt nur Ärger …
… jedenfalls dann, wenn man da nix zu tun hat.
O.K. … wer in Zürich ist und einen Termin in Moskau hat, der muss nicht den Umweg über Los Angeles nehmen … das is völlig in Ordnung … dann nach Osten zu fahren … macht ja sonst kein Sinn!

Aber nur aus Lust und Laune … nach Osten ? 
… also ich würd`s nicht machen!

Drum hab ich mich ganz langsam … sozusagen hintenrum … an Japan angeschlichen!
… und tatsächlich … es hat niemand gemerkt!

Als ich heute am Morgen … also eben mit linksdrehendem Jetlac … um 4:00h aufwachte, den auf Vorrat gekauften KonaKafi (gefriergetrocknet) aufbrühte und mich fit fühlte wie ein Igel im Frühling, da hab ich meinen Krempel zusammengepackt, bin runter an die Rezeption und hab mir ein Mobil-Wifi ausgeliehen. 
Ich war so voll Tatendrang, dass ich unbedingt und jederzeit Wifi* zu brauchen glaubte.
Um 4:45h bin ich dann schon durch den Stadtpark von Ueno geflipflopt und hab das getan, was ein früh aufgeweckter Tokioter eben um die Zeit tut, ich hab Lotusblüten photographiert.

Die Kirschblüte hab ich wohl verpennt, aber die Lotusblüte eben nicht … und die Kirschbäume stehen genau am Teich wo die Lotusblüten blühen und rosa sind sie auch … also was soll`s?

Einige von den Tokiotern haben mich komisch angeguckt … was denn wohl ein fremder, weisser Mann hier um die Zeit am Lotusblütenteich macht … und dann noch in FlipFlop, kurzer Hose und blauem Hemd … 
… hier trägt der gepflegte Herr schwarze Hose und weisses Oberhemd und geschlossene Schuhe … auch in schwarz … `türlich! Das Sakko ist in der Aktentasche, ordentlich gefaltet oder über den Arm gehängt… bloss nicht draussen anziehen … ohne Klimaanlage tötet es Dich durch sofortige komplette Dehydrierung so sicher wie der Biss einer Kobra.

Ausserdem glaub ich, sie gucken mich auch so an, weil ich mich eben von hinten angeschlichen hab … von Osten aus … sie haben mich einfach nicht kommen sehen! Aus dem Westen haben sie mich erwartet … aber diesmal hab ich sie ausgetrickst! Jetzt müssen sie mit mir klar kommen.

Gestern am Abend war ich noch essen … hab diese scharf angebratenen Fleischspiesschen probiert … erst zwei … dann noch vier und ein Bier dazu … und dann noch sechs und noch ein Bier … und ich glaub noch eins (?) die Bedienung und ihre Kollegin haben immer so zu mir rüber geguckt und getuschelt und gekichert und dann sich bemüht ernst zu gucken …
… O.K. das kann aber auch an was anderem gelegen haben … wer frisst schließlich schon 12 Fleischspiesschen und knallt sich 2-3 Bier dazu rein?!

Es ist jetzt 7:15h und es ist heiss!! ... ich sitze am Rand des Parks im Schatten vor meinem neuen LieblingsCafé … das aber erst um 10:00 auf macht … darum hab ich mir den Kafi nebenan im Bahnhof von Ueno gekauft und die Flecken auf meinem Hemd, die ständig grösser werden, sind kein Kafi sondern … „ja!“ … igitt … genau das.

Das kann aber auch davon kommen, dass ich vielleicht ein wenig durchgedreht bin …
… wegen diesem linksdrehenden Jetlac eben und dem Sprung über die Datumsgrenze …

Also der Unterschied ist … unter Anderem:
- Bei einem rechtsdrehenden Jetlac, sitz ich Nachts um 00:00h auf dem Bett und heule.
- Bei einem linksdrehenden Jetlac, sitz ich in irgendeinem Park, vor einem geschlossenen Café, saufe Bahnhofskafi und könnte einen Lachkrampf nach dem anderen kriegen.

Ich hoffe man merkt das meinem Text nicht so an!

"... ach ja!!" Fotos gibts auch noch ...









*kannste Dir sparen die 500 Yen … in Tokio gibts überall Wifi „Free_Wi_Fi_and_TOKYO“ einmal anmelden … funktioniert fast (!) überall!

geschrieben und gepostet am 23. July 2018 um 7:30h vor dem "Ueno Green Salon Café" Tokio