Dienstag, 4. September 2018

Ending


Blick vom Tian Tan Buddha über den Golf von Hongkong
Wenn Ihr weiter lest, werdet Ihr Euch fragen, um was es eigentlich in diesem Artikel geht!!?
Ich mich auch! … schon während ich schreibe.
Irgendwie gehts um Reisen, Essen, Zuneigung und Abschied … nicht die dümmsten Themen  … nur alles ein bisschen durcheinander zur Zeit bei mir … bin wohl wirklich am Ende doch traurig!
Der Artikel ist in mehreren Teilen an mehreren Tagen entstanden.

30. August 2018 Ishigaki Jima
So sitze ich also, bereit für die Rückreise, im Flughafen auf Ishigaki, essen Onigiri aus dem Restaurant nebendran, während die Japaner neben mir sich mit Chickenwings vollstopfen.

Das mit dem Essen ist so ein Ding …

Nun hab ich fast 2 Wochen für mich gekocht in der kleinen Küche in meinem grossen Haus auf der kleinen Insel.
Der Abschied gestern war schwer und das Ankommen in der Stadt (Ishigaki) der Horror. 

Also bin ich hier am Abend nochmals in mein Lieblingsrestaurant gegangen, bestellte mein Lieblingsessen und versuchte die Atmosphäre in mich auf zu nehmen, um mich erinnern zu können. 
Ich schnüffelte herum, machte dabei die Augen zu, roch das Fleisch, Umami hing in der Luft, aber nicht das scharf-stinkig-künstliche, sondern warm, schwer und gut. 
Dampf wehte mir um die Nase aus der offenen Küche. Das Klappern der Kochgeräte, das Zischen in der Pfanne, die Gespräche der Gäste und ihr Schlürfen, ihr Lachen, das Piepen der Mikrowelle.
Der ewigs besorgte Koch, der mir zum wievielten Mal die Thermoskanne mit Fischfond vor die Nase stellte und mich fast anbettelte sie zu benutzen, der immer guckt, dass genug Wasser im Trinkbecher ist und grinst wenn ich reinkomme. Er schmeisst den Laden ganz allein, nur das Kassieren übernimmt eine Maschine.
Der selbe Koch, der draussen ein Schild an der Fassade hat, auf dem er bittet, keine Babys und Kleinkinder mit ins Restaurant zu bringen … wegen der Ruhe. 
Ich mag das gar nicht bewerten … einerseits hab ich ja auch gern Ruhe beim Essen, andererseits frag ich mich schon … !!? 
Auf all diesen Kilometern, die letzten Jahre, in alle diesen Orten, hunderten von Hotels, Motels und Restaurants, tausenden von Menschen, Gewohnheiten und Ungewohntem, Traditionen und Neuanfängen, StartUps and Slowdowns, Fähigkeiten und Inkompetenzen, Ängsten und Sehnsüchten, Lieben und Gleichgültigkeiten, Energien und Dropdowns … hab ich eins gelernt … nimm die Tage wie sie kommen, sich dran nerven hilft gar nix … don`t worry … be happy !
Klappt bei mir nicht immer … natürlich nicht! … aber immer öfter!

Ich erinnere mich an meine anfängliche Scheu in die Restaurants in Tokio zu gehen, mal geschwiegen davon, dass ich nicht erkennen konnte was ein Restaurant war. 
Die mit Schriftzeichen bedruckten Tücher vor den Türen, die verhinderten, dass ich reinschauen konnte … aber man wird mutiger wenn man Hunger hat … na, ich jedenfalls.
Inzwischen hab ich mir antrainiert einfach rein zu gehen, gehe ich einfach durch die Tücher hindurch … „Konichiwa“ und knapp verbeugen … und wenns doch kein Restaurant ist oder es mir nicht gefällt, dann verbeuge ich mich ein zweite Mal, noch knapper und gehe halt wieder „Sayonara“. 
Meistens bleibe ich … aber wenns komisch riecht oder der Laden knallvoll oder total leer ist oder dreckig ausschaut … dann eben nicht.

Wer nun denkt, das Essen in Japan sei so viel anders als das traditionell mitteleuropäische, der irrt … ein wenig!
Das Standartgericht auf Okinawa ist eine Art Nudeleintopf mit Fleisch und Gemüse und … allerdings … einem zu dickem Pudding verkochtem Fisch … Fischcake. 
Speziell ist natürlich die Bandbreite an Reisgerichten, die es so in Europa nicht gab … früher … das ist dann auch eben Das was man für japanisches Essen hält. Wobei Sushi, Musubi und Onigiri in Japan eher Fastfood sind und in der Darreichungsform „O-Bento“ mit in die Schule oder auf die Arbeit gehen.
Zwar hab ich nicht danach gesucht, aber ich hab weder in Tokio noch auf Okinawa auch nur ein Sushi-Restaurant gesehen … ich glaub, das ist eine amerikanische Erfindung … adaptiert von den Europäern … und ich warte auf den Tag wenn dann eins in Tokio aufmacht.
Übrigens, wusstet Ihr schon, dass Glückskekse nicht aus China stammen?! 
Sie sind auch so eine USA-Inspiration … werden aber heute in China produziert … weil billiger ist!
Demnach sollte man den Prophezeiungen darin nicht all zu viel Bedeutung beimessen … / … aber wer weiss!!


2. August 2018, Hongkong
Angekommen in Hongkong … bin ich dann doch genervt … diese MonsterMegaStadt nach den Tagen im Herz der Stille … 
Dann Grenzkontrolle, keine Einfuhrkontrolle … hätte ich doch den Bonito gekauft in Tokio!
Taxi und Hotel … das ist ein Gegensatz den ich suchte und plante … aber dann … wurde es Ernst mir der Liebe zu der kleinen Insel … und nun Hongkong!!
Aber dann … !!
Nach den Formalitäten an der Rezeption … das Mädel hatte zum Glück Humor … bin ich ins Zimmer hab den Vorhang auseinander gezogen … und da war ich mit Hongkong versöhnt in 0,5 Sekunden … „einfach eine Stadt“ … das ist wie „einfach eine Frau“ … dem hab ich natürlicherweise nix entgegen zu setzen,
Heute dann … was soll ich lange drum rum reden … 
… erst etwas TouriPfad … aber dann hab ich mich treiben lassen … 
Ein Paukenschlag von Stadt !!

3. & 4. (heute) September 2018 Hongkong
… ein etwas trockner Stoff den ich da produziert hab!

Gestern hatte ich für den Tian Tan Buddha reserviert!
Ein wenig Nachforschung hast gebraucht, bis ic wusste wie ich hin komme. Die Reise selber war glücklich. Mit der Fähre raus aus der Innenstadt nach Lantau Island. Dort mit dem Bus und dem missgelauntesten Busfahrer der Welt 20 Km durch eine subtropische Hügellandschaft, kleine Dörfer und viel viel Wald. Vor Ort wie immer … Touristen ohne Ende.



Hab mich aber ein wenig dran gewöhnt, schlängle mich durch und mach mein eigenes Ding.
Die Statue steht … ne sitzt … und schaut zwischen den Hügeln … es sind fast schon Berge, hindurch in ein langes, gewundenes Tal nach Norden. Im Süden der Golf von Hongkong* mit seinen Inseln und Schiffen tief unten. Ein guter Ort.
Irgendwas musste ich dort lassen, beim Kloster, zu Füssen der Statue … aber ich wusste nicht was. Eine alte Chinesin steckte Räucherkerzen an und versteckte sie hinter einer Plakatwand … Räuchern im Kloster ist verboten. 
Aber die Idee gefiel mir … im Souvenirgeschäft gabs Räucherkerzen und draussen vorm Kloster brannten Öllichter … so hab ich ein Riesenbündel Räucherkerzen angesteckt und zu den anderen gesteckt, draussen vorm Kloster … wo`s erlaubt ist.



Heute stand zum 2. Mal der Central Escalator auf meinem Plan, weil ich beim ersten Mal auf halber Höhe aufgegeben hatte. Heut hab ich bis ganz oben geschafft.


Die längsten überdachte Rolltreppen im Aussenbereich, der Welt, (Wiki)
von Meereshöhe geht sie bis auf fast 200 Höhenmeter
... und wie find`ste Hongkong so?
Ziemlich heftig ... aber nicht schlecht!
Ich glaub das ist Muschelfleisch, das wird einfach auf der Strasse getrocknet,
im Hintergrund eine Autobahnbrücke ...

... Auto fahren drum rum und Hunde schnuppern dran ...
... ich wasch ab jetzt alles aus China und Hongkong 3x bevor ich es essen!
Kommen wir zum Schluss ?!
In 7 Stunden geht mein Flieger nach Zürich … von Abschieden hab langsam echt genug.
Sitze in meinem Zimmer im 23. Stock vom „Butterfly on Waterfront“ - Hotel 
und schaue über den Victoria Harbour …



... im Vordergrund mein Bett
... draussen Victoria Harbor 

… das viermonatige Konzert geht zu Ende … !
… und ich sage zu mir selber: „Danke, mein Freund … gut geplant und knallhart durchgezogen!“

Keine Ahnung ob ich noch einen Artikel zu Stande bringe!
Darum … vorsichtshalber, vielleicht etwas voreilig: 
"Danke, dass Ihr bei mir wart! 
Danke für`s Lesen und Eure Geduld, Euere Fragen, Rückmeldungen, Kritik und Besserwissereien!"

Vielleicht gibts hier noch mal ein Resümee-Artikelchen …
... aber es gibt ziemlich sicher eine neue Reise …
... und dann gibt es sicher einen neuen Blog!

Sayonara
Good bye
Auf Wiedersehen

geschrieben Ende August bis Anfangs September auf Ishigaki und in Hongkong, gepostet am 4. September gegen 18:00h im "Butterfly on Waterside" Hotel, Hongkong, überarbeitet im Airport International Hongkong, Terminal 1 gegen 20:40h

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