… wie gesagt, mein Doc findet ich sei zu fett.
So, hat er mir das natürlich nicht gesagt, sondern, eigentlich hab ich es gelesen, als er mal aus dem Sprechzimmer ging und ich auf den Monitor linste.
„ ... zu guter Ernährungszustand ... “ stand da!
… ooaach … ich sags ja „fett!“
Also, das ist jetzt schon über ein Jahr her, daher: mein Schock darüber, das meine Selbstwahrnehmung und die Fremdwahrnehmung so kongruent sind, hat sich gelegt.
Der Doc versuchte mir damals schonend beizubringen, dass ich nu diese und jene Medikamente schlucken müsse „ … und mehr bewegen wäre gut!“ fügte er hinzu „… was ich denn von Wassergymnastik hielte“
Schock N°2 …
Ich sehe mich mit ein paar sabbernden Tattergreisen und übergewichtigen alten Damen in knallbunten Einteilern im Hallenbad im Nichtschwimmerbereich zu Volksmusik die Arme vorsichtig über dem Kopf schwingen. Während am Beckenrand eine Domina im schwarzen Lackbikini harsche Befehle brüllt und dabei unheilvoll ein nasses Badehandtuch schwingt.
Noch ganz in dies Schreckensszenario versunken hörte ich mich schüchtern fragen: „Geht laufen auch?“
„…ne, klar … geht auch! … und die Ernährung … Sie müssen die Ernährung umstellen“
„…ne, klar … geht auch! … und die Ernährung … Sie müssen die Ernährung umstellen“
Der kluge Sozialpädagoge sah sich natürlich genötigt eine Interventionsplanung aufzugleisen:
- Weniger Kohlehydrate (Was sind Kohlehydrate, zur Hölle?)
- Keine Fertiggerichte mehr (seufzt)
- 4x/Woche Laufen (klammert sich an sein Sofa)
- Rotwein statt Bier (heult los)
Noch mit geröteten Augen kramte ich also meinen Ordner „Ernährungslehre“ hervor, machte mich im Internet noch ein wenig schlauer und traf eine Entscheidung.
Paleo-Ernährung schien das Mittel der Wahl.
Essen wie die Neandertaler!
„Aber bist doch kein Neandertaler“ reklamiert eine entfernte Bekannte.
„ Na … jaaa … manchmal schon … „ resoniert sie sich selber abschliessend.
Szenenwechsel
Australien … irgendwo in New South Wales!
Nur wenn man seine Nase in was reinsteckt, nimmt man den leicht grasigen Geruch des Orginären wahr.
So erfahre ich, dass Kängurus von Kuhmilch blind werden.
Es gab keine Zucker während unserer Menschwerdung …
… ebensowenig wie es Kühe gab, in Australien.
Szenenwechsel
Eine Tankstelle irgendwo in Deutschland.
E10 bleibt im unterirdischen Tank … es könnte ja dem Motor schaden, dafür ist er nicht gemacht.
An der Kasse zahle ich für ein Snickers, eine Cola und 45 l Super 95 Oktan.
… der kluge Leser ahnt auf was ich hinaus will ?!
Noising heisst soviel wie „laut werden“ „Lärm machen“ "Krach" aber -im übertragenden Sinn- auch „Ärger machen“
Versuch mal jemandem zu sagen, dass er zuckerabhängig ist …
… dann weisst Du was „Noising“ meint.
Szenenwechsel
… jemand erzählt mir … ich hab vergessen wer … aber es war jemand, das erinnere ich noch, den ich für intelligent und umsichtig halte, er habe gelesen, die Flüchtlinge
(allein schon diese Zusammenfassung macht mich schaudern!)
… also die Flüchtlinge
(Schaudern die 2.) … würden Krankheiten einschleppen.
(allein schon diese Zusammenfassung macht mich schaudern!)
… also die Flüchtlinge
(Schaudern die 2.) … würden Krankheiten einschleppen.
In meiner Erinnerung taucht, während er erzählt, das Bild vom Monitor meines Laptops auf.
Ich hatte Flight24 Link aufgemacht … ein Himmel voller Flugzeuge … die Welt ist unterwegs … alle Nationen fliegen von Pontius nach Pilatus in jedem Flieger alle Sorten Menschen bunt gemischt …
40 Millionen Flüge in 2016 Link das sind mehr als 100.000 pro Tag …
100.000 Flüge/ Tag x (+/-) 200 Sitzplätze = (+/-) 20.000.000 Fluggäste von Hinz nach Kunz von Abu Dhabi nach Hongkong … von New York nach Hintertupflingen (dies … nur per 3xUmsteigen im Bus erreichbar … aber das ist eine andere Geschichte)
Nochmals: 20Mio Menschen jeden Tag !!
Aber: " ... die Flüchtlinge schleppen Krankheiten ein." !??
Welcher ScheissNazi hat sich, unter einem wissenschaftlichen Deckmäntelchen, diese Wichse ausgedacht?
Szenenwechsel
Hawaii ...🌴
... wenn ich erzähle, dass ich in Honolulu war, dann bekommen fast alle Leute glänzende Augen, ich sehe wie ihre Gedanken in die Ferne ziehen und ihre Hirne Bilder von sich im warmen Seewind wiegenden Palmen und weissen Stränden produzieren, wie sie an Mai Tai und Hula denken.
Mir macht es natürlich Spass, gleich anschliessend zu erklären, dass Honolulu eine ganz normal furchtbare Grossstadt ist, mit stinkendem Verkehr und tausenden herumirrender Touristen und die Strände total überlaufen sind, dass die Restaurants ein RiesenNepp sind und die Hotels dreist überteuert ...
... last not least, die gesamte Inselgruppe den Bewohnern weggenommen wurde, (geklaut, gestohlen, annektiert, enteignet ... ) und ihre heiligen Stätten mit Golfplätzen überbaut werden ... ja, heute noch ...
... last not least, die gesamte Inselgruppe den Bewohnern weggenommen wurde, (geklaut, gestohlen, annektiert, enteignet ... ) und ihre heiligen Stätten mit Golfplätzen überbaut werden ... ja, heute noch ...
... das ist übrigens kein Spass, sondern die Wahrheit!
Szenenwechsel
Die Bügermeisterin von Calais.
Eine auf den ersten Blick sympatischen Frau, in ebenfalls etwas zu gutem Ernährungszustand in der Mitte der Dreissiger … unterbindet es, dass Menschen, die nicht Franzosen sind, die gern zu ihren Familien nach England möchten, in Frankreich duschen dürfen, sich Essen beschaffen, oder etwas zu trinken … geschweige denn, dass ihnen so etwas wie Menschlichkeit gegeben wird von Franzosen, die dies nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren können.
Sie lässt sie von ihren Schergen ... also der regulären Gendarmerie!! ... aus den Duschen heraus oder beim Essen festnehmen ...
Sie lässt sie von ihren Schergen ... also der regulären Gendarmerie!! ... aus den Duschen heraus oder beim Essen festnehmen ...
Mitten in diesem Europa … HEUTE!
Was ich versuche zu sagen:
Wir in dieser ...
- überinformierten
- vollgefressenen
- überzuckerten
- superdemokratischen
- selbstgefälligen
- freiheitischen *1
- Geiz is geil orientierten
- mit Nichtigkeiten emotional in Empörung gehaltenen
- allround GlückssucheGesellschaft …
… liegen, mit unsere Wahrnehmung,
sowohl über uns selber,
als auch über den Rest der Welt,
so richtig schön saftig neben der Realität.
sowohl über uns selber,
als auch über den Rest der Welt,
so richtig schön saftig neben der Realität.
Ich steck grad meine Nase in was rein ...
... und ich bin nicht amüsiert!
*1
... gemeint ist hier die steigende Tendenz, die Freiheit des Einzelnenohne jede Relation zum Gemeinschaftlichen auszuleben ...
z.B. mit röhrendem Auspuff durch Wohngebiete fahren ...
Auspuffanlagen extra dafür herstellen ...
Plutokratien in West und Ost ...
die Ausbreitung prekärer, zeitbegrenzter Anstellungsverhältnisse ...
chronische Unterbezahlung der arbeitenden Menschen ...
Alles erlaubt oder doch mindestens durchsetzbar ...
HIER und HEUTE
War auch in Honolulu ,fand es gut und fliege wieder hin...
AntwortenLöschen... na das haben wir ja schon vor Ort gemerkt, dass wir das jeder für sich bewertet.
AntwortenLöschenAbgesehen vom Klima(!) konnte ich die Stadt nicht anders empfinden als jede andere mittelgrosse Stadt in USA oder Europa.